Am 11. 11. 2023 fand die zweite Verlegung von Stolpersteinen in Haßfurt statt. Vor dem Anwesen Anstaltsgäßchen 2 wurden Steine für die Geschwister Babette und Löb Lonnerstädter verlegt, vor dem Haus Zwerchmaingasse 11 Steine für die Geschwister Babette und Julius Goldmann. (mehr)
Klaus Neubert, Alexander Stöhr (Gitarre) und Dr. Heiner Goschenhofer (Bratsche) untermalten die Feier musikalisch. Beim Anschließenden Empfang im Evangelischen Gemeindehaus las die Übersetzerin Olga Geisler Gedichte von Opfern des NS-Regimes.
Am Pfingstmontag 2023 wurden die ersten Stolpersteine vor dem Anwesen Hauptstraße 23 verlegt. Sie sollen an das jüdische Ehepaar Rosenthal erinnern, das zusammen mit ihren fünf Kindern teilweise ermordet wurde. Nur den ältesten Geschwistern Hermann und Friedel gelang die Flucht nach England beziehungsweise Palästina. (mehr)
Rabbinerin Antje Yael Deusel aus Bamberg sprach das Kaddisch, eines der wichtigsten Gebete im Judentum. Eine Schülerin und drei Schüler des Haßfurter Regiomontanus-Gymnasiums trugen Einzelheiten zur Familie Rosenthal vor.
Ganz besonders freuen wir uns, dass es gelungen war, Nachkommen der Haßfurter Rosenthals ausfindig zu machen. Zusammen mit seiner Ehefrau Bina und seinen Söhnen Charles und Akiva reiste aus England Meir Rosenthal an, der Sohn des damals auf die Insel geflüchteten Hermann. Bina Rosenthal verlas eine Grußbotschaft, die von den in Israel lebenden Nachfahren Friedels initiiert worden war: »Lasst das Stolperstein-Projekt zu einer Quelle der Zufriedenheit für unsere Vorfahren im Himmel sein und eine Erinnerung für uns und weitere Generationen, dass niemals mehr solch Versagen wie in der Vergangenheit wieder passieren wird«.
Bürgermeister Günther Werner begrüßte die Anwesenden und warnte in seiner Grußbotschaft vor dem Wiedererstarken menschenverachtender Ideologien. Regine Brand (Viola) und Klaus Neubert (Gitarre) untermalten die Feier musikalisch. Die Schauspieler Maike Jansen und Stefan Ferencz aus Hofheim, die sonst mit ihrem mobilen Theater »Pohyb's und Konsorten« durch die Lande reisen inszenierten eine fiktive Begegnung des Geschwisterpaars Hermann und Friedel: Auf einem Spaziergang zur ehemaligen Synagoge und zum Mahnmal an der Promenade zeigten sie, wie sich die beiden an ihre Jugend in Haßfurt erinnert haben könnten, wenn sie sich in den 60er-Jahren hier noch einmal getroffen hätten (hier zum Nachhören).
Das Kulturprogramm wurde unterstützt von Allianz Main und Hassberge e.V.
23. 1. 2023: Die Raiffeisen-Volksbank Haßberge, nahe deren Filiale im Mai 2023 die ersten Stolpersteine in Haßfurt verlegt werden sollen, unterstützt unseren Verein mit 625 €. Im Bild v.l.n.r.: Reinhard Nastvogel (Vorstand der RVB Haßberge), Monika Pfeuffer, Alex Klubertanz
19. 12. 2022: Eintragung des Vereins »Stolpersteine Haßberge e.V.« unter der Nummer VR 201229 in das Vereinsregister Bamberg.
6. 10. 2022: Gründung des Vereins »Stolpersteine Haßberge«. In den Vorstand werden gewählt (von links nach rechts): Jürgen Mohr (Schriftführer), Monika Pfeuffer (Schatzmeisterin), Dr. Alex Klubertanz (Vorsitzender), Kim Davey (stellvertr. Vorsitzende).
Juni 2022: Der Stadtrat Haßfurt beschließt einstimmig, die Verlegung von Stolpersteinen im Stadtgebiet zuzulassen.
Dezember 2021: Erste informelle Initiative zur Verlegung von Stolpersteinen in Haßfurt. Parteien und Kirchen signalisieren Unterstützung.